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Pubblicato il 26 giugno 2024

Die 5. Bauetappe unter der Lupe

Seit der Ausschreibung des Wettbewerbs für die 5. Bauetappe im CST im Jahr 2016 hat Sabine Bachmann vom Bundesamt für Bauten und Logistik BBL die Projektleitung inne. Im Gespräch bringt sie uns die 5. Bauetappe näher.

Sabine Bachmann, was beinhaltet die 5. Bauetappe des CST eigentlich?

Sabine Bachmann: Im Rahmen der fünften Bauetappe im CST wird zum einen von 2022 bis 2024 das neue Unterkunftsgebäude und zum anderen von 2023 bis 2029 das neue Schwimmsportzentrum gebaut. Das BBL hat für den Ersatzneubau des Schwimmsportzentrums 2016 einen Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Generalplanerteams ausgeschrieben. 2017 hat die Arbeitsgemeinschaft «Studio Burkhardt + Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten» den Zuschlag erhalten.

Ein Teil dieser Bauetappe, das Gebäude «Ostello Dono nazionale svizzero», ist bereits in der Endphase. Können Sie uns dieses Gebäude beschreiben?

Bei der Unterkunft «Ostello Dono nazionale svizzero» handelt es sich um ein fünfgeschossiges Gebäude. Das Unterkunftsgebäude weist eine ökonomische und ortstypische Erschliessung über Laubengänge auf. Die Gästezimmer, die dem Standard von Jugendherbergen entsprechen, verfügen über ein eigenes Badezimmer. Das Erdgeschoss beherbergt zwei Theoriesäle und Nebenräume. In den vier Obergeschossen sind jeweils zwei oder drei Viererzimmer sowie zehn Zimmer untergebracht, die je nach Bedarf flexibel als Einer- oder Doppelzimmer ausgestattet werden können. Auf zwei Geschossen befindet sich je ein rollstuhlgängiges Doppelzimmer. Jedes Geschoss verfügt zudem über einen Aufenthaltsraum mit Teeküche. Das Gebäude ist für eine Belegung von 120 Personen ausgelegt. Diese kann auf 140 Personen erhöht werden, sofern alle flexiblen Zimmer als Doppelzimmer genutzt werden. Der Neubau wird nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit entwickelt und im Minergie-Standard errichtet. Er wird unter Berücksichtigung der gesamten Lebenszykluskosten wirtschaftlich optimiert. Zudem verfügt jedes Zimmer über einen eigenen Balkon. Dort hat man eine wunderbare Sicht auf die ganze Anlage. Aber nicht nur: auch auf den See und die Berge. Diese Weite ist wirklich wunderschön.

Das Gebäude «Ostello Dono nazionale svizzero» wird sozusagen das Gebäude «Ostello Mezzodì» ersetzen. Warum wurde entschieden, diesen historischen Bau ausser Betrieb zu nehmen?

Das Gebäude «Ostello Mezzodì» ist am Ende des Lebenszyklus angelangt. Dank statischen Eingriffen kann der Betrieb bis zur Fertigstellung des neuen Unterkunftsgebäudes aufrechterhalten werden. Sobald das neue Unterkunftsgebäude fertig ist, kann das «Ostello Mezzodì» abgerissen werden.

Das Kernstück der 5. Bauetappe wird das neue Schwimmsportzentrum sein. Was wird es beinhalten?

Hierbei handelt es sich um eine Schwimmhalle mit einem 50-Meter-Olympiabecken, einem Sprungturmbecken mit Sprungtürmen bis 10 Meter. Das Olympiabecken verfügt über einen Trennbalken auf Schienen, mit dem die Wasserfläche je nach Nutzung unterteilt werden kann. Das Olympiabecken hat auch einen Hubboden, also einen höhenverstellbaren Boden, um die Wassertiefe zu verändern. Zudem wird es einen Schwimmkanal mit einer Gegenstromanlage, zwei Whirlpools, ein Eisbad, einen Regenerations- und Kraftbereich sowie einen Bereich für Leistungsdiagnostik geben. Die Aussenanlage ein 50-Meter-Olympiabecken mit einer Freestyle-Schanze. Auch das Aussenbecken verfügt über einen Trennbalken. Speziell an der Schwimmhalle ist, dass sich die Fassade auf der ganzen Länge des 50-Meter-Olympiabeckens öffnen lässt und man auch im Sommer das Gefühl hat, «draussen» schwimmen zu können.

Wie kam es zum Entscheid, die jetzige Schwimmanlage mit drei Becken zu ersetzen?

Grundlage des Projekts ist der vom Bundesrat am 26. Oktober 2016 verabschiedete «Aktionsplan Sportförderung des Bundes» sowie der Entscheid des Bundesrates vom 29. Mai 2019, das im «Immobilienkonzept Sport des Bundes» aufgeführte Projekt «Sanierung und Ausbau Schwimminfrastruktur und Garderoben» aus wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen in Form eines Ersatzneubaus auszuführen.

Wie wird der Betrieb im Bereich der Schwimmanlage während der Baustelle sichergestellt?

Eine Vorgabe im Projektpflichtenheft lautete, dass während der gesamten Bauzeit genügend Wasserfläche zur Verfügung stehen muss. Die neue Schwimmhalle wird angrenzend an die bestehende Schwimmanlage erstellt. Durch sorgfältige Planung ist der Weiterbetrieb der Schwimmanlage während der gesamten Bauphase gewährleistet. Somit kann die bestehende Schwimmanlage weiterhin sowohl zum Schwimmen, Turmspringen als auch für Skifreestyle genutzt werden. Die Baustelle ist mit einer Bauwand vom öffentlichen Bereich des CST abgetrennt. Der Baustellenperimeter ist auf das notwendige Minimum reduziert, um den Betrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen.

Was macht dieses Schwimmsportzentrum einzigartig?

Die vorgängig erwähnten Installationen unterbreiten den verschiedenen Nutzerinnen und Nutzern ein grosses, polyvalent nutzbares Beckenangebot. Und dies alles an einem Standort.

Welches sind die Herausforderungen für Sie in diesem Projekt?

Dies ist hauptsächlich die Komplexität der Bauaufgabe. Das Schwimmsportzentrum hat einen sehr hohen Anteil an Haustechnik – es ist eine eigentliche «Maschine». Eine Herausforderung ist auch die Kosteneinhaltung, da der Bausektor zurzeit mit einer hohen Teuerung konfrontiert ist. Für mich ist dieses Projekt eine sehr spannende Aufgabe. Ich durfte es von Anfang an begleiten und kann es über alle Phasen zu führen. Es braucht allerdings einen langen Atem, aber das betrifft alle Projektbeteiligten.

Was ist Ihre Rolle dabei?

Ich bin Architektin (EPFL) und seit zehn Jahren Projektleiterin im BBL. Seit der Ausschreibung des Wettbewerbs 2016 habe ich die Projektleitung des Schwimmsportzentrums und Unterkunftsgebäudes im CST inne. Meine Aufgabe ist die Führung des Projektteams bestehend aus dem Generalplaner, welcher das Projekt plant und umsetzt, den Nutzervertretern CST, welche ihre Bedürfnisse ins Projekt einbringen und dem Objektmanager BBL. Dabei muss ich sicherstellen, dass das Projekt entsprechend den Terminen, Kosten und Leistungen umgesetzt wird.

Interview: Wladimir Steimer