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Veröffentlicht am 20. August 2021

Ein neues Abenteuer

Alessandra Ventura ist die neue Sportkoordinatorin im CST. Sie plant und organisiert die Sportaktivitäten und Aufenthalte der Gäste im Sportzentrum. Die begeisterte Mountainbikerin und Skitourenläuferin mit dem breiten Lächeln stellt ihre beruflichen und sportlichen Kompetenzen in den Dienst der Gäste des CST.

Alessandra, wie hast du deine Leidenschaft für Sport entdeckt?
Meine Eltern haben mich mit ihrer Sportbegeisterung angesteckt. Seit ich klein war, habe ich viel Zeit mit ihnen draussen an der frischen Luft und in den Bergen verbracht. Bereits mit drei Jahren sass ich auf dem Fahrradsattel und stand auf den Skiern. Später habe ich mit Gymnastik angefangen, doch meine grösste Leidenschaft war (und ist noch immer) Outdoor-Sport: Ich liebe Biken und Wintersportarten wie Skifahren und Snowboard.

Was hast du studiert?
Nach dem Gymnasium habe ich Sport- und Bewegungswissenschaften an der ETH Zürich studiert. Ich interessierte mich vor allem für Humanphysiologie und Bewegung. Nach dem Bachelor habe ich mich für ein Lehramtsstudium und den Master in Sportphysiologie entschieden. Während diesem Ausbildungsgang habe ich meine erste wissenschaftliche Publikation gemeinsam mit dem «Human Performance Lab» der Zürcher Klinik Schulthess veröffentlicht. Meine berufliche Karriere begann ebenfalls in dieser Klinik, im Swiss Concussion Center Zürich.

Erzähle uns über deine Erfahrungen im Concussion Center. Welche Berufserfahrungen und Erlebnisse auf menschlicher Ebene hast du von dort mitgenommen?
Ziel des Centers ist, Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern, die eine Gehirnerschütterung oder ein Schädeltrauma erlitten haben, mit einer optimalen Kombination von interdisziplinärer Diagnostik und Rehabilitation zu behandeln. Ich war hauptsächlich für die Untersuchung der Sinneswahrnehmung zuständig und habe geprüft, inwieweit das Gehirn in der Lage war, Sinnesreize der Gleichgewichtsorgane korrekt zu verarbeiten. Zudem habe ich auch kognitive Tests durchgeführt und die Reaktion des Herz-Kreislaufsystems unter Belastung gemessen. Ich habe die Patientinnen und Patienten über den gesamten Rehabilitationszyklus hinweg begleitet und betreut. Jeder Tag brachte neue Herausforderungen und Erfolgserlebnisse, die mich stets aufs Neue motiviert haben. Ich habe mich jedes Mal sehr gefreut, wenn einer meiner Patienten wieder in sein normales Leben zurückkehren konnte.
Neben meiner Arbeit mit den Patienten hatte ich auch die Möglichkeit, an verschiedenen Forschungsprojekten mitzuwirken. Während den vier Jahren in diesem Zentrum konnte ich eine solide Berufserfahrung in den Bereichen Diagnostik, Therapie und Forschung erwerben.
Auf persönlicher Ebene empfand ich den Kontakt mit den Patienten als sehr bereichernd! Eine Rehabilitation ist eine schwierige Zeit. Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses ist das A und O. Da sich die Behandlungsdauer von Fall zu Fall unterscheidet, ist es wichtig, den Patienten tagtäglich zur Seite zu stehen, sie zu motivieren und bei ihren persönlichen und beruflichen Herausforderungen zu unterstützen.

Nach einigen Jahren in Zürich bist du umgezogen.
Ich habe zehn Jahre in der Limmatstadt gelebt. Allerdings verbrachte ich jedes Wochenende im Tessin. Ich bin hier verwurzelt. Meine Familie und meine Freunde leben hier. Obwohl es mir in Zürich gut gefallen hat und ich meine Arbeit liebte, spürte ich, dass es an der Zeit war, zurückzukehren und meinem Kanton etwas zurückzugeben. Nicht zuletzt wegen der Pandemie bin ich vergangenen November zurückgekehrt und habe einige Vertretungen als Sportlehrerin übernommen. Schliesslich habe ich das Stellenangebot als Sportkoordinatorin im CST gesehen und musste nicht zweimal überlegen: Ich habe meine Bewerbung eingereicht. Und jetzt bin ich hier.

Bist du abenteuerlustig?
In meiner Freizeit gehe ich liebend gerne in den Bergen biken. Es macht mir Spass, neue Wege, reizvolle Landschaften und schöne Orte zu entdecken. Mit dem Fahrrad kann ich längere Strecken schnell zurücklegen, aber auch gemütlich radeln und die Strecke geniessen. Doch ab und zu suche ich das Adrenalin eines Wettkampfs und die Herausforderung, mich mit Rennfahrern zu messen. Mein emotional intensivstes Rennen war Swiss Epic, ein Wettkampf über fünf Tage, 420 km und 12000 Höhenmeter in Graubünden. An diesem Rennen trat ich gegen professionelle Fahrer an und lernte im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Landschaften kennen.
In meinem Leben gibt es noch eine weitere Leidenschaft, die ich von meinen Eltern habe: das Reisefieber. Ich liebe es, neue Kulturen kennenzulernen und andere Länder auf meine Art – über den Sport – zu entdecken. Den Annapurna (Nepal) habe ich mit dem Mountainbike umrundet, Japan mit Freeriden erkundet und Bali mit Surfen.

Was möchtest du dem CST auf beruflicher und menschlicher Ebene geben?
Ich bin ein positiver Mensch. Für mich ist das Glas immer halb voll. Das habe ich während meiner Zeit in Zürich und während meinen Reisen gelernt. Ich bin fröhlich, liebe das Leben und kann mich auch gut in andere Menschen einfühlen.
Auf beruflicher Ebene möchte ich einen Beitrag zur Tessiner Sportförderung leisten und meine Leidenschaft Kindern und Jugendlichen weitergeben. Ich gehe jede Herausforderung aktiv an und will immer mein Bestes geben. Im CST sehe ich ein grosses Potenzial und werde alles tun, um meine Erfahrungen und neue Ideen einzubringen, um es zu entwickeln.

Werden wir dich im CST-Areal biken sehen?
Natürlich! *lacht* Mein Fahrrad ist stets griffbereit. Damit werde ich mich im CST das ganze Jahr über fortbewegen, im Sommer wie im Winter.

Text: Althea Crincoli

Nationales Jugendsportzentrum Tenero CST

Via Brere
CH-6598 Tenero

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