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MitteilungVeröffentlicht am 18. August 2025

Eine Leidenschaft für den Sport und die Finanzen

Vor Kurzem hat Ian Isenburg seine Tätigkeit als Sportkoordinator im CST aufgenommen. Der Tessiner mit einer grossen Leidenschaft für Sport- und Finanz-Themen hat im Tessin und in Graubünden vielfältige Arbeitserfahrung gesammelt. Wir haben uns mit ihm unterhalten, um ihn besser kennenzulernen und mehr über die wichtigsten Etappen seines Lebens zu erfahren.

Der in Sorengo geborene und in Cadempino aufgewachsene Ian wusste schon immer, dass Sport einmal ein wichtiger Teil seines Lebens sein würde. «Meine Sportbegeisterung ist bei uns zu Hause im Garten entstanden», erzählt der junge Tessiner. «Wenn ein Kind einen Garten und einen Ball zur Verfügung hat, beginnt es zu spielen. Das war bei mir nicht anders. Meine Mutter erinnert mich oft daran, dass ich das Velofahren an einem einzigen Tag gelernt habe, weil ich es unbedingt können wollte.» Die Sportbegeisterung brachte Ian zu seiner Ausbildung und seinem Beruf. Er schlug eine universitäre Karriere ein und studierte in Lausanne erst Sportwissenschaften und danach Sportmanagement. Bevor er seine Tätigkeit im CST aufnahm, arbeitete Ian bei den Bergbahnen Splügen-Tambo und der Gemeinde Biasca. Aktuell betreibt der 29-Jährige in seiner Freizeit Bodyweight-Training und Powerlifting. Neben dem Sport interessiert er sich sehr für Finanzen: «Dieses Thema finde ich sehr spannend. Ich versuche, jede Ausgabe, die ich tätige, nachzuverfolgen. Genau dafür habe ich ein benutzerfreundliches System auf Google Drive für meine Lebenspartnerin und mich entwickelt, das wir ständig mit unseren Finanztransaktionen updaten.»

Umgang mit Komplexität als Lernerfahrung im Praktikum

Während des Masterstudiums hatte Ian die Möglichkeit, einige Credits mit einem Praktikum zu erwerben. Nach einer langen Suche in der Westschweiz entschied der Tessiner schliesslich, nach Hause zurückzukehren und ein einjähriges Praktikum beim CST zu absolvieren. «Zuerst wollte ich nur ungern von Lausanne weg, weil ich diese Stadt liebe. Doch dann erfuhr ich dank einer Studienkollegin, die zuvor ein solches Praktikum beim BASPO durchlaufen hatte, von dieser Chance im Tessin. Und ich kann sagen, dass ich mit meiner Wahl sehr zufrieden bin.» Dank seiner guten Deutsch- und Französischkenntnissen fühlte sich Ian im mehrsprachigen Umfeld des CST sofort wohl. «Deutsch kann ich, weil es die Sprache meiner Grosseltern ist, und das hat mir sehr geholfen – ebenso wie die Tatsache, dass ich das Studium in Französisch absolviert hatte. Ich freute mich insbesondere darüber, bei der Arbeit den Tessiner Dialekt wieder zu hören.»

Während des Praktikums konnte Ian in den Alltag eines Sportkoordinators eintauchen. Unter der Anleitung seines Ausbildners Luca Tavoli beteiligte er sich an der Organisation der Trainingswochen Talent Treff Tenero (3T) und Tessiner Talent Treff Tenero (4T) sowie der Veranstaltung Sportech. «Ich habe gelernt, dass man einen Anlass nicht bis ins letzte Detail planen kann, weil Unvorhergesehenes immer hinter der nächsten Ecke lauert. Es ist folglich wichtig, dass man anpassungsfähig ist, kritisch denkt und viel Talent für den Umgang mit komplexen Situationen hat.» Während dieser ersten Erfahrung konnte Ian aus der Nähe miterleben, wie viel Arbeit zum Betrieb eines nationalen Sportzentrums wie jenes von Tenero notwendig ist: «In diesem Praktikum habe ich wirklich verstanden, wie sehr sich der Bund in der Sportförderung zugunsten der Jugend in der Schweiz engagiert.»

Umfassendes Aufgabenspektrum

Nach dem Praktikum im CST erhielt Ian die Gelegenheit, weitere Arbeitserfahrung zu sammeln. In der Wintersaison 2023/24 arbeitete er für die Bergbahnen Splügen-Tambo. Dort hatte er eine verantwortungsvolle Funktion inne: Seine Hauptaufgaben waren die Verwaltung der 40 Ski-, Snowboard- und Langlauflehrerinnen und -lehrer sowie die Überwachung der Events im Skigebiet, wie der Fackelabfahrt und der Rennen der Sportvereine. Das Aufgabenspektrum war umfassend. «Jeden Morgen um 7.15 Uhr nahm ich die erste Bergbahn mit den Pistenmitarbeitenden und dem SOS-Team. Auf dem Gipfel angekommen, bereitete ich die für die Öffentlichkeit zugängliche Riesenslalompiste vor. Ich bohrte die Löcher und setzte die Torstangen ein. Um 16 Uhr musste ich dann alles wieder abbauen. Selbstverständlich wurde das bei jedem Wetter gemacht, selbst bei Schneesturm!»

Eintauchen in den lokalen Mikrokosmos

Nach dem Abenteuer in den Bergen kehrte Ian ins Tessin zurück, nach Biasca. Bei seiner Tätigkeit in Biasca konnte er vor allem seine Kontakte mit den lokalen Sportvereinen und -verbänden ausbauen. «Ich war für das Ressort Sport und Freizeit verantwortlich. Ich kümmerte mich um die Verwaltung der Sportanlagen der Gemeinde und ich war der Ansprechpartner, wenn es um Sportanlässe oder andere Events auf öffentlichem Grund ging.» Die Verhältnisse auf lokaler Ebene unterscheiden sich natürlich von jenen auf nationaler Ebene, mit denen es Ian in Tenero zu tun hatte. «Im CST sind die Dimensionen grösser und es braucht für eine bestmögliche Organisation mehr Ressourcen. In Biasca war meine Tätigkeit vollständig auf den Ort beschränkt, während ich in Tenero mit Vereinen aus der ganzen Schweiz, aber auch aus anderen Ländern zu tun hatte.»

Zurück zu den Wurzeln

Seit März ist Ian nun offiziell Teil des Teams der Sportkoordinatorinnen und -koordinatoren im CST. Es gibt mehrere Gründe für seine Rückkehr: Zu den wichtigsten zählen sicherlich die gute Arbeitsatmosphäre und die vielen erfreulichen Momente, welche die neue Funktion mit sich bringt. «Jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, unter optimalen Bedingungen und sicher Sport zu treiben und sie das Tessin entdecken zu lassen, macht mich sehr stolz.» Ian ist für die regionale Kundschaft verantwortlich, was sehr oft mit nicht ganz einfachen Herausforderungen verbunden ist. «Die Erwartungen der Tessiner Kundschaft mit jenen der Teilnehmenden an Kursen mit Unterkunft im CST in Einklang zu bringen, ist nicht leicht. Die hauptsächliche Herausforderung für mich wird darin bestehen, im Bereich Kommunikation das weiterzuführen, was meine Kollegin Alessandra Ventura, die gerade im Mutterschaftsurlaub ist, aufgebaut hat. In Zukunft möchte ich die Leitlinien, auf die wir uns bei der Erfüllung der Bedürfnisse der regionalen Kundschaft stützen können, in digitaler und strategischer Hinsicht weiter verfeinern. Meiner Ansicht nach muss man als Sportkoordinator den Überblick behalten, kritisch denken, gute Sprachkenntnisse haben sowie geduldig und selbstkritisch sein. Wir sind insgesamt 140 Mitarbeitende und alle leisten ihren Beitrag. Es ist wichtig, dass man die Arbeit und den Beitrag ans Team von allen respektiert.»

Spezielle Begegnung in Carona

Zum Schluss des Interviews baten wir Ian, uns eine Anekdote aus der Sportwelt zu erzählen. Wie viele Schweizerinnen und Schweizer hat auch Ian in Roger Federer immer den perfekten Botschafter des Schweizer Sports gesehen. Als er eines Tages davon erfuhr, dass der Ex-Tennisstar im Dorf Carona einen Werbespot drehen würde, «schlich» er sich in das Haus einer älteren Einwohnerin, um der Szene beizuwohnen. «Man hatte mir einen Tipp gegeben», so Ian. «Mir wurde gesagt, dass sich Federer an jenem Tag in Carona aufhalten würde. Ich überlegte keine Sekunde, stieg ins Auto und fuhr nach Carona. Dort angekommen, traf ich eine ältere Frau, die genau beim Drehort wohnte. Sie erlaubte mir, die Szene vom Balkon ihres Hauses aus zu beobachten. Als der Dreh des Spots beendet war, lief ich zu Federer. Ich trug ein T-Shirt von den Australian Open 2017, die Federer gewonnen hatte. Er sagte zu mir: ‹Nice T-Shirt.› Darauf antwortete ich: ‹You’re the man.› Das war wirklich ein toller Augenblick! Ich bedaure nur, dass ich kein Selfie mit ihm gemacht habe – was meinem Bruder gelungen ist.»

Text: Clarissa Haussauer